Im Böhlau-Verlag ist gerade der Band Johannes Urzidil (1896–1970). Ein ‚hinternationaler‘ Schriftsteller zwischen Böhmen und New York in der Reihe Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert erschienen.
„Der knapp 600 Seiten starke Band ist dem Prager deutschen Autor Johannes Urzidil und seinem Werk gewidmet. Er enthält 31 Beiträge von 33 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachdisziplinen aus Europa und den USA zu fast allen Bereichen des weit gefächerten Urzidilschen Werkes. Dieses befasst sich mit Prag und Böhmen ebenso wie mit New York und den USA, berührt aber z. B. auch England, Italien oder Spanien. Urzidil war nicht nur der „große[] Troubadour jenes für immer versunkenen Prag“, wie Max Brod ihn genannt hat, sondern er hat sich auch weit mehr als die meisten anderen Exilautoren „tief auf […] die Kultur des Gastlandes eingelassen“, wie schon Egon Schwarz festgestellt hat. Urzidils Werk ist daher für Germanisten, Slavisten, Anglisten, Historiker und Kunsthistoriker gleichermaßen von großem Interesse. Sowohl der Lyriker als auch der politische Journalist, sowohl der Kunstschriftsteller, -historiker und -sammler als auch der Erzähler, sowohl der Literarhistoriker als auch der Essayist, sowohl der Biograph als auch der Rundfunkautor, sowohl der Übersetzer (aus dem Tschechischen und dem Englischen) als auch der Briefschreiber als auch der Historiker Urzidil werden in dem neuen Band thematisiert, Urzidils geistiges Profil wird konturiert und auch die Publikations- und Rezeptionsgeschichte nachgezeichnet. Johannes Urzidil, der bedeutende Schriftsteller der literarischen Moderne und wichtige „hinternationale“ Mittler zwischen Deutschen und Tschechen, Christen und Juden, Europa und Amerika, kann so (erneut) entdeckt und wieder stärker im kulturellen Gedächtnis verankert werden.“ (Klaus Johann, einer der Herausgeber)
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