LebensKünstler

Wolfgang Schön: LebensKünstler. VUP Olomouc 2016, Poetica moraviae, Band 15, ISBN  978-3-00-052926-9.

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Wolfgang Schön stammt aus einer Frankfurter Schauspielerfamilie und hat sein Leben am Theater verbracht, wo er auf der Bühne stand, Regie führte und Intendant war. An verschiedenen Theatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat er über 100 Stücke inszeniert. Heute lebt er in Karlsruhe.

„LebensKünstler“ ist ein halb-autobiographischer Roman, der durch die Zeit des Dritten Reichs und die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg führt. Nach Hausdurchsuchung durch die Gestapo und wegen der Bombardierung Frankfurts zieht die Familie ins noch beschauliche Olmütz, wo die Mutter und die ältere Schwester Engagements am Theater erhalten. Dort singt auch der Wiener Heldentenor Hans Lebert, der später ein bedeutender Schriftsteller wurde und den Österreichischen Staatspreis bekam. Zwischen ihm und der älteren Schwester Anette entsteht eine große Liebe. Wolfgang kommt in die 1.Volksschulklasse und wirft einen ersten Blick hinter die Kulissen des Theaters und der Politik. Vor der näher rückenden Ostfront fliehen die Schöns und Lebert in die Steiermark und sehnen das Kriegsende herbei. Daran schließt sich die auch nicht unproblematische Zeit unter russischer Besatzung an, zumal bei drei Frauen. 1947 kehrt die Familie nach Frankfurt zurück und lebt in einer Notunterkunft im vierten Stock ohne Decken unter freiem Himmel.

Schön erzählt unterhaltsam und anekdotenreich von diesen turbulenten Jahren, durch die ihn und seine Familie Optimismus und Humor einem Neuanfang entgegen trugen.